Als die Bundeswehr im Jahre 1955 gegründet wurde hatte sie nur einen Zweck: Gemeinsam mit den Bündnispartnern der NATO einen möglichen Angriff auf das westliche Europa abzuwehren. Gleichzeitig bestimmte das Grundgesetz, es solle von deutschem Boden nie wieder ein Krieg ausgehen. So entstand eine Armee, die vollständig auf die ehrenhafte Aufgabe der Landes- und Bündnisverteidigung ausgelegt war, ein Auftrag, der mit dem Ende des kalten Krieges und der Wiedervereinigung seine Erledigung fand.
Vor diesem Land, viertgrößte Volkswirtschaft der Welt, mitten im zusammenwachsenden Europa, an der Nahtstelle der alten Blöcke, ganz und gar im Wiederbesitz uneingeschränkter Souveränität, lagen nunmehr neue Verantwortung und neue Aufgaben. Deutschland wurde dieser Verantwortung gerecht und begann, Soldaten in Einsätze auch außerhalb des klassischen Bündnisgebietes zu entsenden. Eine schwierige Aufgabe für eine Gesellschaft, die aus ihrer Geschichte heraus nach dem schrecklichsten aller Kriege ein zutiefst pazifistisches Grundverständnis entwickelt hat.
Heute sind deutsche Soldaten aus dem Wirken internationaler Mandatsstreitkräfte nicht mehr wegzudenken, und sie begegnen fremden Heeren in fremden Ländern, Kameraden in anderen Uniformen, die in allen möglichen Zungen sprechen. Dies vorausgeschickt, führte ein Blick in die Geschichte deutscher Militär- und Feldlogen zu der Idee, diese alte, in zahlreichen Varianten geschichtlich verbürgte Tradition für und mit deutschen Militärs in Potsdam wieder aufleben zu lassen.